Daniel Tsui

amerikanischer Physiker; Nobelpreis (Physik) 1998; Prof. Dr.

* 1939 Henan

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 51/1998

vom 7. Dezember 1998 (wi)

Herkunft

Daniel C. Tsui wurde 1939 in der zentralchinesischen Provinz Henan (Ho-nan) geboren, nahm aber später die amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Ausbildung

1967 promovierte er an der University of Chicago in Physik.

Wirken

Seine berufliche Karriere begann T. 1968 bei den renommierten AT&T Bell Telephone Laboratories in Murray Hill/New Jersey, wo allein 1.300 Wissenschaftler in der Grundlagenforschung beschäftigt sind. Dort arbeitete er bis 1982 mit seinem deutschen Kollegen Horst L. Störmer zusammen, mit dem er Anfang der 80er Jahre das Verhalten von Elektronen unter extremen Temperatur- und Kräfteschwankungen beobachtete. Ihre Experimente basierten auf den Forschungsergebnissen von Klaus von Klitzing, der 1980 den sog. "Quanten-Hall-Effekt" entdeckte und dafür 1985 den Nobelpreis erhielt. Der normale Hall-Effekt, schon 1879 von Edwin Hall bei Zimmertemperatur und moderaten Magnetfeldern beobachtet, beschreibt, wie ein Strom von Elektronen in einem dünnen Leiter auf ein Magnetfeld reagiert. Die Elektronen werden von dem Magnetfeld zu einer Seite hin abgelenkt, und es entsteht ein elektrischer Widerstand, der senkrecht zum Stromfluß und zum Magnetfeld steht. Von Klitzing stellte fest, daß sich der Widerstand eines stromdurchflossenen ...